Kaltbeize nach J. Harboth

Inhaltsstoffe der Kaltbeize nach J. Harboth


Ich hatte es mir ja schon länger vorgenommen, aber bisher keine Zeit gefunden, wieder einmal Kaltbeize fürs Naturfärben anzusetzen. Meine erste Kaltbeize war nun aufgebraucht und diesmal wollte ich gleich eine größere Menge (20 Liter) ansetzen, damit Stoffe und Wolle genügend Platz im Beizgefäß finden.

Ich habe dazu das Rezept aus dem Handspinn-Forum nach Johannes Harboth verwendet. Als Mischgefäß kam wieder mein allzeit beliebter Kunststoffeimer zum Einsatz. Er hat innen eine Skalierung sodass man am Ende weiß, wieviel Wasser man noch für die Endmenge zugeben muss.

für 5 Liter Beize (ich habe die Mengen für meine 20 Liter entsprechend hochgerechnet) braucht man:

100 g Alaun
73 ml 25-prozentige Essigessenz
31 g kalciniertes Soda (bei Kristallsoda benötigt man eine andere Menge - folgt)
10 g Weinsäure

Dazu benötigt man noch zwei große Gefäße, ein Küchenmaß, eine Waage und etwas zum Umrühren. Handschuhe sind natürlich eine Selbstverständlichkeit.
Zuerst wird das Alaun in 1 Liter heißem Wasser aufgelöst, etwas abgekühlt und danach die Essigessenz hinzugegeben. Hier passiert noch keine große chemische Reaktion.

Dann löst man das Soda in 1 Liter kaltem Wasser auf.

Jetzt die Sodalösung langsam und in kleinen Mengen in die Alaun/Essiglösung geben. Es fängt an zu sprudeln als ob man eine Brausetablette auflösen würde. Nicht zuviel auf einmal, da sonst die Bestandteile ausflocken. Wenn die ganze Sodalösung im Alaun ist, dann hat man eine milchig-trübe Flüssigkeit die leicht nach Essig riecht und noch sprudelt. Jetzt die Weinsäure einstreuen, man kann noch vorsichtige etwas umrühren (dann sprudelt es wieder stärker) und auf 5 Liter mit Wasser auffüllen. Dann ist die Beize fertig und kann entweder sofort verwendet oder zum Lagern umgefüllt werden.

Zum Beizen einfach das Beizgut in die Beize einlegen, die Luft hinausdrücken und mindestens 24 Stunden, gerne länger darin belassen. Danach ausdrücken, gut ausspülen und färben. Wenn die Beize schon etwas "angebraucht" ist, das Beizgut einfach länger (einige Tage bis eine Woche) in der Beize belassen. Wenn es schnell gehen muss, die Beize auf 50 °C erwärmen und eine Stunde beizen.

Langsam die Sodalösung in die Alaun/Essigmischugn geben.
Deutlich ist das Sprudeln der Beize zu sehen.

Die fertige Beize ist milchig-trüb.



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