Blau gemacht!

Der blaue Traum: Wolle im Kammzug; Milchseide. Links ein paar Stoffproben
(Baumwolle, Seide, feines und grobes Leinen); Die Stränge sind Sockenwolle und Ramie-Mix.

Dieses Wochenende habe ich mich endlich getraut, nach langem Vergleichen und Wälzen diverser Färberezepte bis hin zu historischen Texten. Ich habe meine erste Indigoküpe angesetzt. Nur mal eine Probemenge, 1,5 Liter im Laborglas, aber ich bin sowas von begeistert. Es hat wirklich von Anfang an geklappt! Ich habe nur wenig Indigopulver verwendet (etwa 1/2 TL voll), einfach um die chemische Reaktion zu sehen und mal zu probieren.

Hier die Indigoküpe. Schön sind die Indigokristalle an der Oberfläche zu sehen,
 wo die Küpe mit dem Sauerstoff der Luft reagiert. 
Der Umschlag auf Blau, wenn man das Färbegut aus der Küpe holt und belüftet hat wirklich etwas magisches an sich. Kein Wunder, dass die Färber in früheren Zeiten das Geheimnis des „Blau machens“ gut gehütet haben.

Eines ist sicher: das wird keinesfalls meine letzte Indigo-Küpe sein. Das Schöne an Indigo: man kann die Küpe aufbewahren und immer wieder verwenden, sie reift mit der Zeit und wird besser. Natürlich muss man sie dann wieder mit frischem Indigo auffrischen und neuerlich Reduktionsmittel hinzugeben, aber das stundenlange Ansetzen und Auskochen wie bei anderen Pflanzenfarben entfällt. Ein weiterer Vorteil: Man färbt tierische wie auch pflanzliche Fasern damit und man muss die Fasern nicht beizen - ein einfaches Einweichen in Wasser mit etwas Soda reicht völlig aus, damit die Fasern den Farbstoff gut annehmen. Das Überfärben von anderen Farben klappt auch sehr gut, egal ob vorher mit Pflanzen- oder mit oder mit Säurefarben gefärbt wurde.

Comments

  1. Toll geworden! Ich sehe schon, du musst uns im Frühjahr besuchen und wir machen eine Färbeorgie. Lg Sabine

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