Ein halbes Blaues Texelschaf. |
Letzte Woche bekam ich meine diesjährige Rohwoll-Lieferung. Zwei Vliese hatte ich bestellt, einmal Blaue Texel und einmal Flevolander. Ich sollte demnächst auch noch eine Portion Milchschaf bekommen, allerdings weiß ich noch nicht wann diese eintreffen wird.
Das Texelvlies habe ich mir mit Tulipan geteilt (daher auf dem Foto nur ein halbes Schaf *G*), das Flevolander habe ich für mich reserviert. Eine gute Entscheidung denn die Wolle ist sehr kurz und auch durch einen Wetterumschwung kurz vor der Schur ziemlich schmutzig. Sie ist etwas schlammig und der Schlamm hat sich mit dem Lanolin ordentlich festgesetzt. Ich werde wohl nur soviel heraussortieren, dass ich eine schöne Probe für meine Faserkartei spinnen kann. Mit den Wollkämmen kann man die verklebten Spitzen gut trennen, nur ist die Wolle zum Kämmen fast etwas zu kurz. Ich werde einen Teil auch versuchen zu kardieren.
Flevolander sind eine Kreuzung aus Finnschaf und Ile-de-France. Die Wolle hat einen unglaublichen Crimp und verhält sich gesponnen wie ein Gummiband. Weicher als die Texelwolle, aber natürlich nicht so weich wie die weichgezüchteten Rassen Polwarth oder Merino. Auch Milchschaf (zumindes das aus meiner Quelle) würde ich noch weicher einschätzen. trotzdem eine sehr schöne Wolle, gut zum Mischen geeignet, ich werde es sicher bei dem Züchter nächstes Jahr nochmals versuchen, vor allem weil ich dann jemanden vor Ort zur Auswahl haben werde.
Die Blaue Texelwolle hingegen ist ein Traum. Zwar auch nicht superlang, aber trotzdem ausreichend Stapel. Sehr sauber (zweimal einweichen und einmal spülen war ausreichend), kaum VM und einn interessantes Farbenspiel zwischen hellgrau-meliert und charcoal, garniert mit kaffeebraunen Spitzen. Das Farbenspiel geht beim Kardieren zwar verloren, ergibt aber eine interessante, schwarz-braune Wolle. Nicht superweich, interessant ist hier dass die verschiedenen Partien des Vlieses unterschiedliche Weichheitsgrade aufweisen. Eher nicht halstauglich (zumindest bei mir), ebenfalls ein tollen Crimp, aber etwas weniger stark als bei der Flevolander da die Wolle nicht ganz so fein ist. Der Nachschnitt bei beiden Vliesen hält sich in Grenzen, der Scherer weiß also was er tut.
Bilder der vorbereiteten Wolle und der Spinnproben gibts dann demnächst.
Flevolander, leider sehr schmutzig. Die gewaschene Wolle ist reinweiß. |
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