Web-di-du-ba-du

Vor etwa drei Wochen hat Gregor liebenswürdigerweise die Rolle des Bäumknechts für mein aktuelles Webprojekt übernommen. Schmalere Ketten kann ich ja alleine Bäumen, aber diesmal hatte ich mir etwas größeres vorgenommen und da sind zwei helfende Hände nötig, um die Kettspannung beim Bäumen aufrecht zu erhalten.

Begonnen hat alles damit, dass ich meinen Stash ausdünnen wollte und etliche handgesponnene Garne hatte, die gut zusammenpassten. Also habe ich einfach mal drauflos geschärt. Ich wollte jetzt nicht so eine über-drüber-Gewebeplanung machen sondern einfach Saori-Like vor mich hin weben, also habe ich nur eine ungefähre großzügige Länge die ich für mein geplantes Oberteil brauche als Anhaltspunkt genommen, sowie eine Breite die – Einsprung eingerechnet – auf jeden Fall ausreichend ist wenn man sie mittig zusammennäht. Ich habe schon so ziemlich im Kopf wie das fertige Stück aussehen soll, bin aber natürlich nicht vor diversen Überraschungen gefeit, was die Sache aber gerade so spannend macht. Ich ändere auch gerne mitten in der Arbeit meine Meinung, und daher lege ich mich nie zu 100 % fest.

Gewebt wird in einer klassischen Leinenbindung. Da die Garne nicht einheitlich sind, sondern farblich strukturiert, wirken sie so am besten. Wenn das Gewebe fertig ist, werde ich es durchwaschen und ganz leicht anfilzen, es wird sich dann – hoffentlich – eine leichte Tweedoptik ergeben. Man darf gespannt sein.

Ausgewählte Garne. Gezwirnt sowie Singles. Das knallige Lila Bällchen ist dann doch wieder rausgeflogen.


Reedekamm mit eingelegten Gängen. 40/10

Vorne das Fadenkreuz, hinten die Schäfte mit den Litzen. Ich habe mich für eine simple
Leinenbindung entschieden. Zuerst wollte ich 4/4 Twill weben, aber das wäre mir mit
den doch eher dicken Garnen zu dicht geworden.

Angewebt
Ich habe die Kettfäden auf vier Schäfte aufgeteilt, weil ich keine Lust hatte, Litzen umzufädeln. 



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