Kurbeleien

Die Rohwollsaison ist im vollen Gange und da ich hoffe, dieses Jahr wieder das eine oder andere Vlies verarbeiten zu können, bin ich gerade dabei, einige „Altlasten“ zu verarbeiten. Ich hatte noch Wolle vom Alpinen Steinschaf vom vorletzten Jahr, und auch die Unterwolle aus Island muss noch kardiert werden. Das Deckhaar habe ich bereits gekämmt. Die Islandwolle werde ich weiss verspinnen und erst danach färben.

Gestern habe ich mir also die Steinschafwolle vorgenommen. ich hatte schon vor einiger Zeit die Hälfte davon in einem violetten Beerenton gefärbt und die andere Hälfte naturgrau gelassen. Jetzt wurden die Farben erst einzeln einmal kardiert und dann gemeinsam lose miteinander vermischt. Insgesamt habe ich zehn Batts mit je etwa 40 Gramm gekurbelt. Ich hätte auch weniger Batts mit mehr Gewicht machen können, aber so bleibt die Wolle schön fluffig und packt beim Lagern nicht zuviel zusammen.

Das Alpine Steinschaf gehört zu einer extrem gefährdeten Haustierrasse, war „Gefährdete Nutztierrasse 2009“ und ist vom Aussterben bedroht. Es gibt im gesamten Alpenraum nur noch etwa 650 Mutterschafe und 50 Böcke. Es ist eine der ältesten Schafrassen im Alpenraum. Daneben gibt es noch weitere eigenständige Rassen, das Montafoner, Krainer, Braune und Tiroler Steinschaf.

Das Steinschaf ist wie das Islandschaf ein gemischtwolliges Schaf, d.h. es hat lange Grannenhaare als Deckhaar und feinere und kürzere Unterwolle. Meine Steinschafwolle kommt von einer biologischen Kleingruppenhaltung in Strobl.


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