Islandwolle

Ich hatte mir bereits im letzten Oktober vom Islandurlaub ein kg gewaschene Islandwolle mitgebracht und nun bin ich endlich fertig damit, das Tog (die langen Deckhaare) vom Þel (der weichen Unterwolle) zu trennen. Ich bin abends immer mal wieder beim Fernsehen und einem alten Handtuch dagesessen und habe das Tog aus der Unterwolle gezupft. In Island selbst wird bei der dort vermarkteten Wolle (Lettlopi) die gemischte Wolle verarbeitet und durch die Deckhaare wird die Wolle eben etwas kratzig. Die Unterwolle hat zwar einen wesentlich höheren Anteil (ich schätze etwas 1/4 bis 1/3 Tog auf 3/4 bzw. 2/3 Þel), aber die Deckhaare sind lange und sehr störrisch. Das Deckhaar werde ich zu feinem Wollnähgarn verspinnen. Es ist jetzt nicht soviel dass ich genug hätte, um eine Kette für ein Webprojekt zu spinnen.

Die Unterwolle werde ich bei der nächsten schönen Wettergelegenheit auf dem Balkon kardieren. Die  Deckhaare habe ich gekämmt und daraus ein ganzes Körbchen kleiner Kammzüge gemacht. Ich habe auch noch etwa 250 g braune Islandwolle, die wird dann demnächst noch bearbeitet.

Die Methode, die Unterwolle vom Deckhaar zu trennen, lässt sich natürlich auf alle gemischtwolligen Schafsrassen anwenden. Wer also in der heurigen Saison ein interessantes Vlies angeboten bekommt, kann es ja mal ausprobieren!

Islandwolle. Links unten: Die gewaschene Rohwolle,
schön sind die Unterwolle und die langen Deckhaare zu erkennen.
Rechts daneben die ausgezupften Deckhaare, daneben die kleinen Kammzüge.
Oben: Die Unterwolle die noch kardiert werden muss.

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