Das Lied von Feuer und Stahl

Dieses Wochenende habe ich nicht gesponnen und mich mit weichem, flauschigen Material beschäftigt, sondern endlich den Messermacherkurs, den mir Gregor letztes Jahr geschenkt hat, eingelöst. Hat ein wenig gedauert, aber was lange währt, wird endlich gut.

Der Kurs ging über zwei Tage (Freitag/Samstag) in der Werkstatt von Messermacher Richard Kapeller, der für seine hochwertigen und eleganten Messer bekannt ist. Er wurde schon mehrfach vom Messermagazin ausgezeichnet.
Wir waren insgesamt 11 Teilnehmer (davon 3 Frauen) und zwei Kursleiter (Richard Kapeller und sein Mitarbeiter Christoph Turner). Ich war die Einzige, die ein Küchenmesser wollte, alle anderen haben sich kleine Gebrauchs- und Jagdmesser gefertigt. Nicht nur dass ich an diesem Wochenende ein wunderbares Messer gemacht habe, hat mir der Kurs auch einige Tricks und Kniffe beigebracht, die ich auch bei meinen Holzarbeiten gut gebrauchen kann.

Wer ebenfalls einen Kurs besuchen oder verschenken möchte, kann sich unter www.messermacher.at genauer informieren.


Anzeichnen der Grundform auf dem Stahlrohling

Messerrohling mit der Bandsäge grob ausgeschnitten.
Rohling ausgeschliffen. Jetzt werden Löcher für die Griffschalen gebohrt.

Griffschalen ausgesucht. Ich habe mich für Wasserbüffelhorn entschieden.

Klinge vorgeschliffen. Das macht Richard für die Kursteilnehmer.
In meine Klinge kamen noch weitere Löcher, a) für die bessere
Haltbarkeit der Horngriffe und b) um Gewicht wegzunehmen.

Griffschalen vorgebohrt. Ende vom 1. Tag.
Der Messerrohling kam dann zum Härten in den Ofen.

Am nächsten Tag wurde der Rohling geätzt. Erst jetzt sieht man die
wunderbaren Muster des Wellendamasts. Nach dem Ätzbad war der Stahl
kupferfarben rötlich(ersichtlich rechts am Griff).
Jetzt mußte ich die Klinge mit 2400er Schleifpapier solange schleifen,
bis die rötliche Schicht abgetragen war.

Weiter ging es mit de Verkleben und vernieten der Griffschalen ...

... die ich dann nach dem Aushärten grob vorgeschliffen habe.

Nach dem Abrunden des Griffes hieß es: schleifen, schleifen, schleifen.
Und zwar solange bis weder auf Griff noch auf den Metallkanten der
kleinste Kratzer zu sehen war. Das kann schon mal zwei Stunden dauern.
Danach wurde der Griff auf Hochglanz poliert.

Zuletzt wurde die Messerklinge scharf geschliffen
Fertig ist mein Traum-Santoku.


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