Ein Spinnrad geht auf Reisen ...

Angefangen hat die ganze Geschichte beim letzten Spinntreffen in Fieberbrunn im Mai. Dort war auch wieder Wolkenschaf und die hatte diesmal auch ihr Humanus-Spinnrad dabei. Ich habe das Rad schon mehrmals auf Fotos im Internet gesehen, unter anderem in der Spinnrad-Galerie von Handspinnen.de. Und das Rad gefiel mir von der Optik schon immer recht gut. Allerdings war ich etwas skeptisch, da ich bisher mit flügelgebremsten Rädern (Marke Delft) nicht so die guten Erfahrungen gemacht hatte, was das Einzugsverhalten betraf. Natürlich habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und das Humanusrad probegesponnen. Und was will man sagen, es ging wirklich gut. Der Einzug lässt sich nicht nur über einen sehr schlauen Klemm-Mechanismus sehr fein einstellen, sondern es lässt sich auch die Spannung des Antriebsriemens über den verstellbaren Spinnkopf regeln.

Jetzt hat die Sache mit den Humanus-Rädern einen kleinen Haken. Die Räder wurden vom Humanushaus in Breitenwiel, Schweiz hergestellt. Die Betonung liegt auf wurden, heute sind diese Räder neu nicht mehr zu bekommen, und viele gibt es auch nicht davon. Und die wenigen die Verfügbar sind, werden zu sehr hohen Sammlerpreisen gehandelt (oder es wird zumindestens versucht ...)

Da Wolkenschaf in Vorarlberg lebt, meinte sie ich solle mich bei einem bekannten Schweizer Kleinanzeigenportal umsehen und sie würde es mir auch abholen. Prompt gab es ein Rad in Chur, nur dass wir die Verkäuferin nicht kontaktieren konnten weil wir als Österreicher dort ausgesperrt waren. Ein zweites Rad war ebenfalls gelistet, allerdings zu oben genanntem Sammlerpreis. Gut, ich dachte mir macht nichts, kommt Zeit, kommt Rad. Vor kurzem habe ich dann wieder einmal die Google Bildersuche bemüht, einfach um ein wenig zu sabbern was das Rad betrifft. Und da sah ich dasselbe Foto wie bei Ricardo, aber auf einem anderen Portal. Auch die Adresse war dieselbe, Chur. Wieder Wolkenschaf kontaktiert, und kurz darauf kam eine Message durch "wir haben das Rad!". Ich rief sie dann tags darauf an, nur um festzustellen dass sie schon auf dem Weg war, um das Rad abzuholen. Und dass der Name des Rades Monika sei ...

Wieder ein paar Tage später kam die Nachricht, ein paar Salzburger wären bei Wolkenschaf zu einem Kurs und ob sie das Rad mitschicken solle? So kam es, dass Monika eine Luxusbusreise nach Salzburg spendiert bekam ...

Am Dienstag war es dann soweit, ich durfte Monika in Empfang nehmen Mit insgesamt drei Spulen, einem kleinen Säckchen mit Orignal-Anleitung vom Humanushaus, Ersatzteilen, Einzugshaken und sogar noch etwas gesponnener Wolle auf der Spule. Natürlich wurde sie gleich den vorhandenen Herdenmitgliedern vorgestellt und angesponnen :-)

Monika beim Einladen in Chur. Foto: Wolkenschaf

Lass dir niemals den Namen der Freundin tätowieren ... Foto: Wolkenschaf

Luxustransport im klimatisieren Bus nach Salzburg. Foto: Wolkenschaf

Eingetroffen und angesponnen.

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